Mai 2004

Blick ins Gulliver-Cafe mit Galerie
 
 

"Gulliver" nennt sich die Überlebensstation für Obdachlose

im Bahnbogen der Hohenzollernbrücke am Kölner Hauptbahnhof.
Hier finden wohnungslose Mitbürger Wasch- und Duschgelegenheiten,
es gibt saubere Toiletten, eine Kleiderkammer, einen Tagesschlafraum,
ein Café mit leckerem Frühstück und einer kleinen Kunstgalerie.
 
Im Herbst 2003 habe ich mit den Besuchern des "Gulliver" Denkmäler entwickelt.
Aus den vielfältigen Kontakten entstand die Idee zum Gulliver·Literatur·Telefon.
 
Unter der Telefonnummer 0900 505 0055 kann man von jetzt ab
Gedichte und Texte von und mit Obdachlosen hören. Jeder Anrufer spendet EUR 2,- fürs Gulliver.
 
Das Gulliver-Literatur-Telefon wurde am 26.Mai 2004 im "Skala"-Kulturmagazin auf WDR 5 vorgestellt.
 
 
 
 
Janus Fröhlich mit Bernd Hicker, dem Leiter des Gulliver, und an der Theke
 
 
Unterstützt wird diese Idee von Janus Fröhlich von den "Höhnern",
die das "Gulliver" seit seiner Gründung 1998 begleiten.
Janus empfängt und verabschiedet den Anrufer.

Dazwischen kann man ein kleines Stück hören, das ich geschrieben und mit Besuchern des Gulliver aufgenommen habe:

 
 
manchmal bin ich stolz
 
manchmal ist es ruhig
 
manchmal gibts Kohle
 
manchmal läuft gar nichts
 
manchmal denk ich an dich
 
manchmal hast du recht
 
manchmal muss ich lachen
 
manchmal gönn ich mir was
 
manchmal gibt´s ein paar aufs Maul
 
manchmal verschwindet einer
 
manchmal ist mir kalt
 
manchmal bin ich nüchtern
 
manchmal spür ich jeden Knochen
 
manchmal bist du bei mir
 
manchmal besuch ich dein Grab
 
manchmal hör ich meinen Namen
 
 
 
 
 
 
Horst liest für das Gulliver·Literatur·Telefon
 
 
Leider, leider, leider mussten wir das Gulliver-Literatur-Telefon erstmal abschalten.
Es gab in der ersten Zeit 280 Anrufer, damit konnten die Kosten nicht gedeckt werden.
 
 
Vielen Dank allen, die mitgemacht haben.
 
 
 
Presse: die taz,